Verabschiedung von „Mr. Lebenshilfe“ Hasso Schmidt-Schmiedebach in der Merkurhalle Ottenau
Gaggenau – Nach 47 Jahren an der Spitze der Lebenshilfe Rastatt/Murgtal e.V. gibt Hasso Schmidt-Schmiedebach den Vorsitz ab. Am Freitag, 7. Oktober verabschiedeten sich die Mitglieder des Vereins, sowie zahlreiche geladene Gäste mit einem feierlichen Festakt offiziell von dem 78-jährigen Rechtsanwalt aus Rastatt. In der festlich geschmückten Merkurhalle in Ottenau blickte der neue 1. Vorsitzende Prof. Dr. Rupert Felder auf die einzigartige Lebensleistung von Schmidt-Schmiedebach zurück und betonte, wie dieser Inklusion ganz selbstverständlich lebte und die Teilhabe für behinderte Menschen an der Gesellschaft förderte.
Das Programm wurde musikalisch von der inklusiven Band der Lebenshilfe „Inkluba“ bereichert. Sowohl ruhige, aber auch rockige Stücke und sogar ein eigens für das Ehrenmitglied getextetes Lied unterhielten das begeisterte Publikum. Die Laudatio übernahm Dr. Christian Dusch, der Landrat des Landkreises Rastatt. Er bezeichnete Hasso Schmidt-Schmiedebach ganz neudeutsch als „Mega-Ehrenamtler“ und dankte ihm für sein Engagement, das unter anderem das mittelständische Unternehmen Murgtal-Werkstätten und Wohngemeinschaften hervorgebracht hat. Von der Bundesvereinigung der Lebenshilfe richtete Frau Monika Haselberger als stellvertretende Vorsitzende das Wort an die Gäste. Sie lobte die hartnäckige, klare und durchsetzungsstarke Herangehensweise mit der Schmidt-Schmiedebach jede Herausforderung bewältigt und eigene Interessen zurückgestellt hat. Pfarrer Ralf Dickerhof von der Katholischen Kirche Rastatt bedankte sich für die Zusammenarbeit und zeigte Parallelen der Lebenshilfe und dem christlichen Denkansatz auf: „Jeder Mensch wird als einzigartiges Geschöpf wertgeschätzt und mit Würde behandelt.“
Das Ehrenmitglied Hermann Kölmel berichtete im Gespräch mit Herrn Felder von dem zupackenden Wesen Schmidt-Schmiedebachs und unterhielt das Publikum mit netten Anekdoten aus der Anfangszeit des Vereins. Die Vorstandschaft der Lebenshilfe Kreisvereinigung Rastatt/Murgtal e.V. erheiterte das Publikum unter dem Programmpunkt „Tagesschlau“ mit nicht ganz ernstzunehmenden Kurznachrichten aus dem Leben des scheidenden Vorstands.
Als Teilnehmer jeglichen Alters aus verschiedenen Einrichtungen der Lebenshilfe, der Werkstätten und Wohnheimen das Lied „This is me“ performten und die Worte auch in Gebärdensprache übersetzten, wurde die Zielsetzung der Lebenshilfe für gelebte Integration sichtbar. Dem berührenden Text und der aufrüttelnden Musik konnte sich niemand entziehen.
Die Schlussworte richtete der Verabschiedete selbst an seine Gäste. Er zeigte sich gerührt, gab aber auch offen zu: „Die Anerkennung tut mir gut!“ Er freute sich über die gelungene Feier und blickte voller Dankbarkeit auf seine lange Amtszeit und die Weggefährten zurück. In einem symbolischen Akt übergab er diverse Schlüssel und eine Sammlung von Spaten an seinen Nachfolger. Beim späteren gemütlichen Teil wurden die Gäste von Mitgliedern der Ottenauer Vereine bewirtet.